Nur Schall und Rauch
- IdentitÀre Bewegung? War da was?
ĂuĂerst professionelle Youtube-Sendungen, spektakulĂ€re Aktionen, groĂe Feiern und Familienfeste, eigene HĂ€user, charismatische AnfĂŒhrer und Postergirls zum anfassen. Doch was blieb am Ende ĂŒbrig, nachdem das groĂe Strohfeuer von 2015 erloschen war? Man wollte ALLES besser machen als die “verbohrte Alte Rechte”. AnpassungsfĂ€higer und moderner als die “ScheiteltrĂ€ger” der 90er Jahre und entschlossener und provokanter als die linken 68er des vergangenen Jahrhunderts. Doch was mit viel Applaus begann, endete nach und nach in Resignation, Selbstmitleid und Aufgabe. Wer erinnert sich noch an das Laut Gedacht – Format? Eine an sich sehr gute Sendung. Lustig gemacht, professionell aufgebaut und immer pĂŒnktlich Donnerstags mit einer neuen Folge am Start. SpĂ€ter wurde sogar ein modernes Studio aufgebaut. So richtig mit StudiogĂ€sten, witzigen Einlagen, mehreren Kameras und lustigen, amĂŒsanten Sketchen. Man konnte den beteiligten Aktivisten sogar ein gewisses schauspielerisches Talent zusprechen. Und die Reichweite war auch nicht gerade gering. Ăber 50 000 Abonennten bei Youtube mit Klickzahlen weit ĂŒber 100 000. Und dann? Dann schlug die “westeuropĂ€ische Meinungsfreiheit” zu und Laut Gedacht wurde kurzerhand von Youtube gelöscht. Nicht neu und nicht ungewöhnlich. Die Macher des Formats wechselten anschliessend zu “Frei 3”, einem neuen, quasi patriotischen Gegenpart zu Youtube. Doch die Erfolge blieben aus und die Klickzahlen knackten kaum noch die 1000er Marke. Also stellten die Betreiber das Projekt ein. Ăffentlich wurde das Aus damit begrĂŒndet, dass man ja jetzt Ă€lter geworden sei, ohnehin schon alles gesagt hĂ€tte und aufgrund des Alters könne man ja keine Jugendsendung mehr machen. Der wahre Grund fĂŒr die Aufgabe liegt wohl eher woanders. Durch die Sperre von Youtube hatte man massiv an Aufmerksamkeit und somit an Reichweite verloren. Doch anstatt einfach bei Telegram weiter zu machen, so wie FSN es getan hat, steckte man einfach den Kopf in den Sand und gab auf.
So ging das mit vielen Projekten der modernen Revolutionskinder. Zum Beispiel Melanie MĂŒller. Jung, gutaussehend, sexy, intelligent und musikalisch begabt. PrĂ€sentierte sie sich anfangs noch als rechte Ulrike Meinhof in der hĂŒbschen Version, hatte sie nach einiger Zeit wohl auch keine Lust mehr stĂ€ndig vom System SchlĂ€ge zu kassieren, ohne dabei nennenswerte Erfolge einzufahren. Und genau darin liegt das Problem der IdentitĂ€ren Bewegung und der so genannten “Neuen Rechten”. Nazi bleibt Nazi. Egal wie lauthals man sich als Konservativ bezeichtet, egal wie oft man den demokratischen Eid ableistet. Eine Revolution fĂ€llt nicht von Himmel. Schon gar nicht ohne konsequente Opferbereitschaft. Das unterscheidet die Neue Rechte von der Alten Rechten. Rechts sein, ja. Aber nicht zu radikal. Warum, wissen sie wahrscheinlich selber nicht. Und bitte keine Gegenwehr und auch keine Sanktionen. Denn man ist ja auch ganz doll demokratisch. Nein, so funktioniert das nicht. Auch einen kleinen, demokratischen, braunen TeddybĂ€ren wird dieses System mit aller Macht bekĂ€mpfen.
Wer das nicht begreift und sich vom Gegner Gnade und RĂŒcksicht erhofft, der hat im politischen Kampf nichts verloren.

Von Sebastian Schmidtke.
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Ein Kommentar
Black
Vielleicht sind die identitĂ€ren etwas naiv an die Sache rangegangen, aber ich mag sie trotzdem und finde ihre Aktion auch gar nicht so schlecht. Und doch es gibt sogar einen telegram Kanal…..
Eine Vereinigung aller splittergruppen wÀre der Supergau den wir brÀuchten.