Artikel von Claus Cremer aus Rock Hate Nr. 2
Ich hatte einen Traum….
….ja, wirklich. Mal ohne Spaß. Auch Männer im Depressionsalter zwischen „nicht mehr richtig jung“ und „noch nicht so nah am Grab“ haben manchmal Träume.
Ich habe geträumt, wie mein Leben wohl ohne diesen ganzen Politmist verlaufen wäre.
Kindheit, Schule, Ausbildung. Normal. Angepasst. Am Wochenende mit Freunden raus (natürlich in einer Zeit ohne Coronaterror). Nicht zu irgendeiner Veranstaltung, wo man bespuckt und beworfen wird. Zelten gehen z.B. (aber ohne von einer Trompete geweckt zu werden, ohne Frühsport und ohne „Führungszelt“.). Wahrscheinlich aber in meinem Fall eher in irgendwelche Spaßtempel, in eine Stadt mit einem guten Gastronomieviertel, zu Konzerten (ohne pol. Inhalte. Nur Musik), oder zu normalen Freunden zu irgendwelchen Wohnzimmerpartys. Meine Probleme wären die Abschlussprüfung, der Führerschein und die Frage gewesen, wie ich in meinem 8.00 – 16.00 Uhr Job in einem anonymen Unternehmen am besten voran komme. Man will ja schließlich gut Geld verdienen, um in der Gesellschaft mitzuhalten, sich schöne Dinge zu leisten und auch 2-3 x pro Jahr in den Urlaub zu fahren. Meine Frau hätte ich wahrscheinlich in einer Disko kennengelernt und tiefgreifende Gespräche wären über den unmöglichen Nachbarn, die Bekannte die schon wieder einen Neuen hat, die Auswahl der Tapeten und das nächste Reiseziel geführt worden.
Flugblätter in meiner Freizeit verteilen? Ich wäre doch nicht bescheuert. Naja, vielleicht als Jugendlicher die Pizzablättchen, um mein Taschengeld aufzubessern. Plakatierungen in der Nacht? Pfff, da schlafe ich doch. Meine Freunde und Bekannten wären normale Menschen und wenn sie sich einmal merkwürdig verhalten, dann denke ich doch nicht irgendwo in meinem Hinterkopf an irgendeine staatliche Infiltration.
Meine Kinder hätten nicht schon im Kleinkindalter gewusst, wie es ist eine Hausdurchsuchung zu haben. Auch würden sie in der Schule wahrscheinlich nicht auf ihre Eltern angesprochen werden und ich bzw. wir hätten uns wohl brav in die Klassenpflegschaft eingebracht. Meine Kinder müssten nicht aufpassen, wem sie was erzählen, sich nicht auch mal auf dem Schulweg umschauen müssen, oder wüssten nicht schon seit frühester Jugend, was die verschiedenen Zeichen an den Hauswänden bedeuten. Wo wir gerade bei Kindern sind: Klar müssten die Namen bekommen, aber warum sollte ich mir über sowas lange Gedanken machen. Wenn Malte-Karim, oder Chantalle-Mandalorian gerade in ist, warum sollte man das nicht nehmen?
Meine Familie und ich würden durch die Innenstadt zum shoppen gehen, ohne darauf zu achten, wie viele Ausländer unseren Weg kreuzen, oder wie dreckig schon wieder alles geworden ist. Meine Kinder würden keine Diskussionen mit uns darüber führen müssen, warum man keine „Camp David“-Sachen braucht und warum auf dem T-Shirt schon wieder fett „USA“ steht. Es wäre mir einfach egal. Die Obdachlosen in unserer Stadt wären nur „Penner“ und der Döner an der Ecke ist der beste Döner weit und breit. Soziale Gerechtigkeit ist das, was mich bzw. uns nach vorne bringt und wenn es halt nicht gut läuft, dann ist das nun einmal so. Die Regierung wird schon irgendwas richten.
Die Überfremdung des Landes und die Zerstörung unserer Art, Kultur, Sprache etc. wäre mir vollkommen egal. Klar war es früher ein wenig angenehmer auf den Straßen, aber das ist wohl der Preis für meine angepasste Einstellung. Ich kann ja auch einfach ab 18 Uhr zu Hause bleiben und muss nicht unbedingt durch die Brennpunkte spazieren. Ich hätte meine Kinder auch nicht damit genervt, dass sie doch bitte deutsch zu sprechen hätten. Mir wäre ja bewusst, dass es jetzt eben so ist und es ja irgendwie auch eine Bereicherung ist, die Sprache auf das Nötigste zu reduzieren bzw. manche Dinge einfach mit englischen Slangbegriffen zu ersetzen.
Geschichte, Erbe, Herkunft, …. alles Kampfbegriffe aus der Vergangenheit. Sowas interessiert mich heute nicht mehr. Vorstrafen? Haha, vielleicht mal zu schnell gefahren.
Ich würde mich nicht darüber ärgern, dass Pseudo-Alternativen die Früchte vieler Jahre Arbeit abgreifen und doch nichts verändern wollen. Ich wäre wahrscheinlich stolz darauf, dass mein Sohn bei irgendeiner Klima-Demo mitläuft, weil „der Junge tut wenigstens was“. Trotzdem sollte er natürlich aufpassen, dass solche Aktionen seiner weiteren Zukunft nicht schaden. Also lieber mal die Fresse halten…..darüber müsste ich noch mit ihm reden. Allgemein würde mich Politik wohl wie 90% der Leute wenig bis gar nicht interessieren. Ich würde zwar wahrscheinlich zu Wahlen gehen, aber nicht wissen, was ich da eigentlich mache. SPD ankreuzen wäre möglich, da bei mir im Ruhrgebiet schon die Großeltern SPD gewählt haben. Es ist aber gut möglich, dass ich selbst CDU wählen würde, weil ich ja doch irgendwo ein bürgerlicher Mensch bin.
Die Tochter sollte ihre Berufskarriere möglichst steil vorantreiben und sich nicht mit so Hindernissen wie „Familie“ belasten. Ich weiß ja schließlich noch, wie anstrengend das für mich war. Also am besten erst mit ca. 38 das erste und einzige Kind bekommen. Die Zukunft außerhalb meiner eigenen vier Wände wäre mir egal. Was gehen mich meine Mitbürger an. Sollen die doch selber sehen wo sie bleiben.
Damit mein Leben nicht langweilig wird, habe ich natürlich Hobbys. Ab und zu zum Fußball gehen z.B., oder zum Bowling. Kino ist auch gut, aber teuer geworden. Naja, ich spare mir aber ja zum Monatsende die Gedanken, ob noch 2-3 Spritladungen für Veranstaltungen drin sind, oder ob man nicht noch etwas in „Propaganda“ investiert – Kino geht also auch. In meinem Traum gab es weitere Punkte. Viele weitere Punkte, aber ich glaube Ihr wisst was ich meine.
Irgendwann hat mein Wecker geklingelt und ich bin aufgestanden. Beim Blick in den Badezimmerspiegel kam mir mein Traum wieder in den Sinn und ich musste lächeln. Ach wäre das alles schön…
Dann, auf dem Weg zum Bäcker, habe ich mich wie immer umgeschaut und einmal mehr den ganzen Dreck, den ganzen Niedergang und die fremden Horden zur Kenntnis genommen. Als mich dann noch ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes am Eingang unserer Fußgängerzone anranzte und pöbelte „Ey, Maske auf. Ab hier gilt das nämlich ab heute.“, während 2 Meter weiter eine arabische Jugendgruppe maskenlos feixte und einer jungen Frau etwas Unflätiges hinterher rief, kam mir Martin Luther in den Sinn:
„Hier stehe ich! Ich kann nicht anders! Amen.“
Wir sehen uns auf der Straße. Am 1. Mai zum Beispiel. Oder bei einer Flugblattverteilung. Von mir aus gehen wir auch irgendwas plakatieren, aber: Seid auch Ihr bescheuerte Wahnsinnige und macht etwas.
Mit besten Grüßen.
Claus Cremer
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