Im Gespräch mit Lennart Schwarzbach (NPD)
Hallo Lennart. Danke das Du dir Zeit für dieses Interview nimmst. Stelle Dich den Lesern doch zu Anfang mit ein paar Worten kurz vor.
Lennart Schwarzbach, aufgewachsen in Hamburg, habe meinen Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik an der Technischen Universität Hamburg-Harburg abgeschlossen, mittlerweile 32 Jahre alt.
2009 bin ich der NPD im Kreisverband Hamburg-Wandsbek beigetreten, und seit 2016 bin ich Landesvorsitzender des Landesverbandes Hamburg. In der Systempresse bin ich zudem durch meine Prozesse gegen einen Sportverein bekannt, welcher versuchte, mich auszuschließen.
In meine Freizeit mache ich viel Sport, tanze gern, betreibe Landwirtschaft, spiele Schach und bin sehr wißbegierig.
Ich frage mal ganz direkt. Warum bist Du bei der NPD aktiv? Oder anders gefragt: kam es jemals für Dich in Frage bei einer anderen Nationalen Partei aktiv zu werden?
Derzeit gibt es noch zwei weitere zielverwandte Parteien in der Republik neben der NPD. In einigen Regionen sind diese recht gut aufgestellt und man könnte sie zeitweise vor Ort nach vorheriger Absprache unterstützen.
In Hamburg gibt es nur die NPD und auch mit steigendem Einsatz auf Bundesebene habe ich nie mit dem Gedanken gespielt, bei einer anderen Partei aktiv zu werden.
Das ist für mich tatsächlich ein entscheidender Punkt: Wenn die NPD bei einer Wahl nicht antritt, dann empfehle ich stets den
Stimmzettel ungültig zu machen. Meine Erwartung an fähige Mitstreiter ist, daß sie sich lieber die Hand abhacken würden, als eine Systempartei auch nur zu wählen. Eine unterstützende Tätigkeit schließe ich hier erst recht gänzlich aus.
Und hierbei kommt es nicht darauf an, ob die gewählte Systempartei dann etwas verändert, besser ist als eine andere oder weniger schlimm oder nicht. Es geht mir um den Wähler, zumindest, wenn er denn einer unserer Mitstreiter ist. Er soll stets für sich voller Stolz behaupten können, er habe nie das System gewählt; oder zumindest seit so und so vielen Jahren nicht mehr das System gewählt. Diese Reinheit im Geiste halte ich für einen wichtigen Bestandteil der Moral unserer Mitstreiter.
Aber gehen wir mal davon aus, die NPD tritt bei einer Wahl nicht an, dafür aber die Rechte, oder der Dritte Weg. Würdest du dann auch dafür plädieren, den Stimmzettel ungültig zu machen?
Wenn es im Vorfeld Absprachen mit der jeweiligen Partei gibt, spreche ich mich natürlich für die Wahl der Partei aus.
Das ungültig machen von Stimmzetteln bezog sich wie gesagt auf den Fall, daß nur Systemparteien zur Wahl stehen.
Würde für Dich eine Zusammenarbeit auf regionaler Ebene mit der AfD, oder mit deren Umfeld in Frage kommen, falls es der NPD nutzen würde?
Jede Zusammenarbeit mit Systemparteien schadet der NPD maßgeblich und ohne Ausnahme. Auch auf regionaler Ebene!
Auch macht es nach meiner Überzeugung keinen Unterschied, welche der Systemparteien man auf Zusammenarbeit überprüft. Schon die Annahme, die Systemparteien untereinander würden einen nennenswerten Unterschied aufweisen, halte ich für abgrundtief falsch. Die Vorstellungen von “untereinander konkurrierenden” Systemparteien, einem Unterschied beispielsweise zwischen “rechten” und “linken” (System-)Parteien wird von der Systempropaganda bewußt in die Massen getragen.
Wir sollten Systempropaganda nicht übernehmen. Am Ende ist es immer zu unserem Nachteil. Der wesentliche Grund für den Mißerfolg auf Bundesebene der NPD der letzten gut zehn Jahre, ist die Übernahme von Positionen der Systemparteien durch Funktionsträger und Verbände der NPD. Neue Mitstreiter für die Bewegung sollten sich auf den Qualitätsanspruch der NPD verlassen können, daß sie zu ihren eigenen Inhalten steht, und volksfeindlichen Auffassungen und Parteien des Systems entgegentritt.
Welche Positionen hatte denn die NPD von den Systemparteien übernommen? Kannst Du da Beispiele nennen.
Ja, zahlreiche. Hierbei hat die NPD diese nie in Gänze übernommen. Dennoch hinderte dies die Bundespartei nicht daran, so zu tun als wären es offizielle NPD-Positionen:
Ostdeutschland wird als Polen, die Bundesrepublik Deutschland wird als souveräner Staat bezeichnet, Die NPD sei eine rechtspopulistische oder patriotische Partei. Liberalismus, Kapitalismus und Demokratie seien erstrebenswert. 1848 sei eine deutsche Revolution gewesen. schwarz-rot-gold seien deutsche Farben. Die BRD sei keine sog. »echte Demokratie« und noch vieles, vieles mehr…
Während der ersten eineinhalb Jahre der »Corona-Pandemie« wurde sogar komplett die Systempropaganda übernommen, unter anderen, um dies als Ausrede für die Nichtdurchführung von Parteitagen zu nutzen. Insgesamt verfolgt die Bundespartei der NPD seit dem Mißerfolgskurs der Apfel-Franz-Ära eine Strategie der Verhinderung eigener Alleinstellungsmerkmale und beraubt sich so der Daseinsberechtigung als Partei. Alles andere als Mißerfolge mit der Bundespartei wäre Zufall gewesen!
Bei einer ehrlichen Betrachtung muß sogar gesagt werden, daß seit über zehn Jahren in der Bundespartei gezielt Systempropaganda übernommen wurde, um “Anschlußfähigkeit herzustellten” oder ehrlicher ausgedrückt, um jeden Erfolg der NPD unter Beteiligung der Bundespartei zu verhindern.
So hart das auch klingen mag, aber ist es nicht eher so, dass dem Bürger die Ostgebiete egal sind und es ihm ebenfalls egal ist, als was genau die NPD sich jetzt bezeichnet? Egal wen man auf der Straße fragt, für jeden ist die NPD eine rechtsradikale Partei. Du bist ja bekanntlich gegen die Umbenennung der Partei. Ist der Name NPD nicht vielleicht zu verbrannt in der heutigen Zeit? Warum sollte die Partei, aus Deiner Sicht, sich nicht umbenennen?
In jeder größeren funktionierenden Struktur werden im Falle von einem generellen Mißerfolg die Führungspositionen ausgetauscht; seien es Vorstandsvorsitzende, Abteilungsleiter, Fußballtrainer, Parteivorsitzende. Hierbei geht es vor allem um eines: Den Ruf der Struktur/Organisation zu bewahren. Die Schuldigen müssen gehen, damit die Organisation wieder Erfolg haben kann. Hierdurch wird deutlich, daß nicht die Organisation die Schuld trägt, sondern die Verantwortlichen. Bei der NPD versuchen einige langjährige Gehaltsempfänger allen ernstes den Mitgliedern den umgekehrten Weg zu verkaufen: Den Ruf der NPD weiter zu schädigen um den privaten Ruf einiger weniger dauerhafter Mißerfolgsbringer zu retten.
Es gibt zwei tatsächliche Gründe einer Abschaffung der NPD zuzustimmen:
1. Parasitäre Einzelpersonen möchten weiterhin Geld von der Partei erhalten, obwohl sie wissen, daß sie selber keinen Mehrwert für die Bewegung darstellen.
2. Die NPD soll nach zwei gescheiterten Verbotsverfahren nun “von innen heraus” zerstört werden.
Daß ein derartiges Täuschungsmanöver überhaupt Anhänger findet, ist genau mit der Aufgabe von Inhalten auf Kosten des politischen Erfolges überhaupt erst möglich geworden. Die NPD hat reihenweise fähige Funktionsträger vertrieben, gerade weil sie so viele Positionen des Systems übernommen hat. Das erste, was fähige Kräfte sofort feststellen ist, daß die Bundespartei überhaupt gar keine Ahnung hat, was sie machen soll. Dies bedeutet umgekehrt, daß Leistungsträger aus der NPD entfernt werden müssen, damit der Schwindel des Mißerfolgskurses möglichst lange Bestand hat.
Und da sind wir bei Deiner ersten Frage: “Leute auf der Straße” bauen keine NPD-Verbände auf; dies tun nur Überzeugungstäter, welche die richtigen Inhalte in der Partei glaubhaft vertreten sehen.
Und entgegen des falschen Versprechungen parteiinterner Mißerfolgsbringer wählt auch niemand eine Partei ohne Alleinstellungsmerkmale.
Die NPD sollte sich nicht “Umbenennen”, da sie über genügend Mitglieder und Funktionsträger verfügt, die sich nicht für 30 Silberlinge kaufen lassen.
Das vollständige Interview erscheint in der nächsten Rock Hate Ausgabe.

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