Wolfskommando – Konsumfresser

Zugegeben, die ersten Veröffentlichungen von Dennis fand ich nicht wirklich berauschend. Aber als vor 2 Jahren die erste Wolfskommando erschien, musste ich mir doch etwas die Augen und Ohren reiben. Denn das, was ich dann sah und hörte, war um Längen besser, als alles was vorher erschienen ist.

Nun also der zweite Streich aus seiner Feder. Gleich beim zweiten Song, und erst recht beim Dritten, musste ich sofort an Rammstein bzw. an die Band Megaherz denken. Die Ähnlichkeit ist wirklich stark vorhanden und was soll ich sagen; es gefällt mir echt gut. Insgesamt ist alles wesentlich besser und ausgereifter als früher – vor allem aus textlicher Sicht. Um es gleich vorweg zu sagen:  keine platten Parolen, sondern eine Lyrik bei der man mehrmals hinhören muss, da manches auch zweideutig ausgelegt werden kann.

Wie der Albumtitel schon erahnen lässt, kriegt hier die gesamte Dekadenz des Systems ihr Fett weg. Endlich mal ein Album, wo außer der Überfremdung auch all der dekadente Dreck angeprangert wird. So etwas gibt es meiner Meinung nach viel zu selten.

Beim Song “Rettungsboot” wird sinnbildlich der Untergang des Abendlandes dargestellt. Zwar sehr depressiv, aber nicht allzu weinerlich.

Im Lied “Sage nichts” geht es um die Menschen, die zwar alles sehen, aber nichts sagen, vor lauter Angst den persönlichen Stand zu verlieren. Das Lied ist auch mein Lieblingstitel auf der Scheibe.  Kleiner Geheimtipp: Song Nummer 8: Allein gelassen. Mega guter Text über ein trauriges und verdrängtes Thema.  Auch “Weil ich es nicht ertrage” über einen Menschen den man verloren hat, geht wahrlich unter die Haut.

Die Gestaltung ist, allein schon wegen dem gelungenen Cover, um Meilen besser als der Vorgänger. Und diesmal auch mit einem Hochglanz-Beiheft. Zwar nur mit Textauszügen, aber egal. Sehr gut umgesetzt.

Fazit: Teils schwere Kost, tiefgreifende Texte, heftige Themenauswahl, harter Sound mit viel Melodie in einer schönen Aufmachung. Weiter so, Dennis.